Gleichgewichtstraining bei Patienten mit zentralen Läsionen

Fragestellung:
Durch die Untersuchung sollte geklärt werden, ob ein zusätzlich zu dem üblichen Rehabilitationsprogramm durchgeführtes Gleichgewichtstraining, die Gleichgewichtsfähigkeit von Patienten mit zentralen Läsionen verändert. Außerdem sollte ermittelt werden, mit welchen anderen Bereichen die Gleichgewichtsfähigkeit in Verbindung steht. Diese Bereiche waren die Mobilität, subjektive Beschwerden und das Gefühl der Einschränkung, Sturzereignisse, das Lebensalter, die Sturzangst, sowie das Vertrauen in die Gleichgewichtsfähigkeit.

Methodik:
Versuchsgruppe (n=15): 64,1 ± 15,0 Jahre    → Kontrollgruppe (n=14): 68,0 ± 13,3 Jahre
Krankheitsbilder: Insult, MS, Parkinson, Friedreich-Ataxie, SHT, Meningitis und Enzephalitis

Alle folgenden Methoden wurden im Prä-Post-Testverfahren durchgeführt:
Statisches Gleichgewicht       → Posturographie
Funktionelles Gleichgewicht  → Berg Balance Skala (inkl. „Functional Reach“-Test)
Mobilität                                    → Timed „Up and Go“-Tests
Sturzangst                                → ABC-Scale

Ergebnisse:
In der nachfolgenden Tabelle werden alle wichtigen Testergebnisse der Versuchs- und Kontrollgruppe zusammenfassend dargestellt.

Tab. 1: Zusammenfassung der wichtigsten Veränderungen im Laufe der Rehabilitation und der Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich dieser Veränderungen (n=29)

n.s. = nicht signifikant

Hinsichtlich der funktionellen Gleichgewichtskompetenz konnte ebenfalls herausgefunden werden, dass sich bei Patienten, deren Schlaganfall nicht länger als 80 Tage zurückliegt, die Gleichgewichtskompetenz auch ohne spezielles Training verbessert und sie somit von einem zusätzlichen Gleichgewichtstraining nicht noch mehr profitieren.

Um die Gleichgewichtsfähigkeit signifikant zu verbessern, scheint ein Training, das zweimal pro Woche absolviert wird, zu genügen.