Jeder 20. Schlaganfall in Pirawarth betreut

An der Klinik Pirawarth machen die zerebrovaskulären Erkrankungen etwa 50 Prozent aller neurologischen Fälle aus. Das sind etwas mehr als 1.000 Gäste im Jahr. Hochgerechnet wird also etwa jeder 20. Schlaganfall aus Österreich an der Klinik Pirawarth betreut.

Abklärung der vorliegenden Störungen

Am ersten Tag untersucht die Stationsärztin / der Stationsarzt den Gast und erstellt ein Therapiekonzept. Von der ärztlichen Seite her erfolgen neben der allgemeinen Anamnese ein EKG und – wenn nötig – eine Duplex-Sonographie, eine Schluckendoskopie oder ein EEG.

Je nachdem, welches Hirnareal vom Schlaganfall betroffen ist, treten bestimmte neurologische Symptome auf. „Am Anfang der Rehabilitation ist es wichtig, diese Störungen genau zu erfassen, ihr Ausmaß und ihre Auswirkungen für das Alltagsleben der betroffenen Menschen“. Darauf werden die individuellen Ziele der Rehabilitation und die Therapie abgestimmt.

Mögliche Störungen sind beispielsweise:

Individuell abgestimmte Ziele in der Therapie

Am Nachmittag wird der Gast im Rahmen eines interdisziplinären TherapeutInnen-Assessment Vertretern aus jedem Therapiebereich vorgestellt. Es werden die individuell abgestimmten Ziele und Therapien festgelegt, immer auch unter Einbeziehung der Wünsche der Gäste bzw. der Angehörigen. Nur die Logopädie befasst sich extra mit jenen Gästen, die in diesem Bereich Probleme haben. Von der Art der Kommunikation wird auf das Vorhandensein von Aphasie, Apraxie und Verhaltensstörungen geschlossen.

Am nächsten Tag sehen die neurologischen FachärztInnen die Gäste und evaluieren noch einmal den Therapieplan und die verordneten Medikamente.

Unter einer optimalen Therapie des Schlaganfalls erholt sich etwa ein Drittel aller Betroffenen nahezu vollständig. „Die Bandbreite beim Schlaganfall ist breit.." Wir haben Gäste, die nur sehr geringe Defizite aufweisen, aber auch schwerste, tetraplegische Rehabilitations-Fälle.“ 

Bei jungen Menschen ist das vordergründige Anliegen das Wiedereingliedern in Alltag und Beruf. Bei schwersten Behinderungen versuchen wir zu erreichen, dass die häusliche Versorgung wieder gewährleistet ist. 

Möglichkeiten der Therapie

Eine kombinierte Anwendung aus verschiedenen physiotherapeutischen Methoden bewirkt eine Verbesserung der Funktionsfähigkeit und der motorischen Fähigkeiten. Vor allem die Mobilität wird gezielt gefördert. 

Ebenso werden Elektrostimulationen für die Verbesserung der Bewegungskontrolle und Funktionsfähigkeit sowie elektromechanisches Gangtraining für die Erhöhung der Gehleistung eingesetzt. Vor allem eine Verbesserung der motorischen Funktion und Muskelstärke der oberen Extremität ist durch elektromechanisches Training oder Training mit Therapierobotern erreichbar.

Die Ergotherapie hat die Wiedereingliederung in die häusliche Umgebung durch Erlernen von zweckmäßigen Handlungen zum Ziel, um das tägliche Leben wieder zu meistern oder die Rückkehr in den Beruf zu ermöglichen. Durch die Logopädie werden die sprachlichen Fähigkeiten verbessert, Aphasie, Apraxie und Verhaltensstörungen behandelt. Kognitives Training soll hingegen die Wachheit und Daueraufmerksamkeit verbessern.

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das gesamte Assessment-Team an der Klinik Pirawarth ist stets offen für Fragen und Anregungen bzw. für einen Informationsaustausch. Wenn Sie ein spezielles Anliegen bezüglich Ihrer PatientInnen mit uns besprechen wollen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Häufige Fragen